„Es ist zielführender, sich an etwas konkretem abzuarbeiten als an Wertelisten und Visionen“
Martina Weber
Von HR zur interkulturellen Beratung –
ein neues Ziel definieren.
Frau L. stehen viele Türen offen. Durch Praktika in großen Konzernen, in denen Sie überzeugende Leistungen zeigte, wäre dies ein zukunftsträchtiger und familiär gern gesehener Weg gewesen. Großer Nachteil: Frau L. leistete zwar hervorragende Arbeit, fühlte sich aber im klassischen HR nicht wohl. In Ihrem Lebenslauf gab es noch eine andere Linie: soziales Engagement und Beratung
Frau L. lag das Thema Interkulturalität sehr am Herzen, und sie hatte darin Erfahrung. Ich mixte alle Informationen zu einem Berufsbild, auf das sie nie gekommen wäre, weil sie es einfach nicht kannte: Interkulturelle Beratung. Und schlug vor, sich ein Praktikum zu suchen, um erst mal zu testen, ob das wirklich passt. Eine passende Firma mit Praktikumsstelle fand sich in örtlicher Reichweite.
„Das Wesentliche erkennen macht den Unterschied.“
Martina Weber
Wow, drei Rollen parallel!
Das eigene Tun im Kern verstehen.
Frau M. suchte nach einer Unterstützung, um ihren bisherigen Werdegang zu reflektieren und auch angemessen darzustellen. Wir stellten fest, dass sie eigentlich drei Rollen innehatte. Die alte, weil sie sie so gut machte und daher fortführen sollte, die neue, die als Beförderung gedacht war, aber durch eine unklare Rollenverteilung zu unfruchtbaren Diskussionen führte, und eine dritte, die auch noch so ungeschickt benannt war, dass man erst beim dritten nachdenken erkannte, wie bedeutsam sie war. Ihre Leistung war für sie zurückgetreten hinter dem alltäglichen klein-klein.
Erst nach dem alles schwarz auf weiß übersichtlich und klar dargestellt war, wurde ihr selbst klar, wie außerordentlich ihre Leistung war.
Wie die zahlreichen Einladungen zeigten, wurde dies auch anderweitig verstanden.
„Für einen gelungenen Auftritt braucht es die Bewusstheit der persönlichen Stärken.“
Martina Weber
Authentisch im Interview sein heißt:
Unverkrampft man selbst sein.
Frau F. hatte einen sehr beeindruckenden Lebenslauf. Es war kaum vorstellbar, dass Sie, mit einer beinahe 100% Einladungsquote, noch keinen Job hatte.
Der Grund dafür stelle sich schnell heraus: sie war so bemüht, alles so zu machen, wie man es laut Internet angeblich machen soll, dass alles völlig konstruiert und hölzern klang. Ich sah mir selbst dabei zu, wie ich abschweifte. Fehler gefunden.
Frau F. war ein totaler nahbarer, aufgeschlossener Mensch, mit einer sehr klaren Ausdrucksfähigkeit. Aber Sie hatte sich in der Beliebigkeit verloren. Die Rettung war eine Metapher. Sie kam sich dadurch selbst auf die Schliche: „ich tue so, als wäre ich ein Golf, aber in Wirklichkeit bin ich ein Beetle“ sagte sie, und damit war der Bann gebrochen. Beim nächsten Gespräch kam die Zusage.